Wer und Wo ist der Dritte?
Das bei einer Siegerehrung einer fehlt, kommt wohl nicht oft vor. Wer sich aber von einem Geburtstag wegstiehlt und dann mit dem Rennrad so mal eben zu einem 5000 m-Lauf fährt, darf sich nachher nicht lange dort aufhalten, um dem Ärger zu entgehen. Das Rätsel lässt sich mit Hermann Vehof leicht auflösen, Ramsdorf ist eben nur einen Katzensprung von Gemen entfernt und das Hermann aufs Treppchen musste, hatte er wohl auch nicht erwartet. Der Lauf war mit 70 Teilnehmern gut besetzt und auch anspruchsvoll, wechselnder Belag und auch leichte Steigungen zwangen den Läufer voll konzentriert auf den Boden, besonders im Wald zu schauen. Es fehlten glücklicherweise die „starken“ Läufer, die sonst die vorderen Plätze belegen. Die Zeit von 18:41 min reichte somit für Heinrich Bäumer das Rennen zu gewinnen, Hermann kam mit 19:46 min auf den dritten Platz. Man sollte die Leistung nicht schlechtreden, Heinrich hat einfach die Gunst der Stunde genutzt. Dabei hatte der Veranstalter den Zielkanal nicht erkennbar geändert. Wer unter dem Zielbanner ins vermeintliche Ziel lief, landete wieder auf der Strecke, gestoppt wurde die Zeit aber erst nach der Abbiegung vorher auf der Wiese, dort war noch ein Zielstrich auf dem Rasen angebracht. Hätte der Veranstalter beim Start darüber ein Wort verloren, wären nicht so viele irritiert gewesen. Heinrich rannte somit einem Helfer im „Ziel“ in die Arme und verlor dadurch fast 10 Sekunden, weil er die letzten Meter ging ohne zu wissen, dass die Zeit noch lief. Diese Probleme waren auch bei dem anschließenden 10 km-Lauf zu beobachten, die Läufer wurden förmlich angeschrieen, damit sie das richtige Ziel erreichten. Bei dem nächste Lauf war Alois Möllers über 10 km einer neuen Bestzeit schon sehr nah, zum Schluss fehlten ihm aber 7 Sekunden und er gewann die Erkenntnis, dass es seine Zeit braucht und einen wirklich guten Tag.