Am 13. September ging es endlich los. Unsere 32-köpfige Truppe hatte sich, nachdem wir 2002 in New York waren, Südafrika als Ziel genommen. Kapstadt (Cape Town) ist das erste Highlight unserer Reise. – Nach einer Stadtrundfahrt erklimmen wir den Tafelberg, der uns einen imposanten Ausblick über die Kap-Region in seiner ganzen Vielfalt bot. Das Kap der Guten Hoffnung und Kap Point, zwei der Endpunkte dieses großen afrikanischen Kontinents, erreichen wir nach endlosen Kilometern durch eine Hügellandschaft mit niedrigem Buschwerk, und ab und zu eine kleinere Stadt. Zurück an der Küste entlang geht es dann vorbei an Pinguinstränden, Villen von Nelson Mandela und Bischof Desmond Tutu. Von der Küste aus entdecken wir hier schon die ersten Wale!
Am Sonntag, dem 16. September, nehmen 12 Läufer unserer Gruppe am „großen“ Cape Town Marathon teil. Bekanntheit erlangen hier vor allem die restlichen Mitglieder unserer Truppe, die als Fans an den Straßen durch ihre Begeisterung mit Rasseln, einheitlichen Mützen, und Banner (alles von Vreden mitgebracht) an der Strecke auffallen und deswegen im dortigen Regionalfernsehen für Aufsehen sorgen!
Nach vier Tagen verlassen wir Cape Town vorbei an Kilometer langen Town Ships, den Elendsquartieren Südafrikas, wo die Ärmsten der Armen in Bretterbuden leben, auf dem Weg zu unserem nächsten Quartier in Wilderness. Im Weinanbaugebiet um Stellenbosch, das zwischen traumhaften Bergkulissen liegt, besuchen wir das Weingut „Boschendal“ und auch die kleinstädtisch anmutende Universitätsstadt Stellenbosch mit seinen kapholländischen Bürgerhäusern.
Überhaupt werden wir auf unserer Reise oft daran erinnert, dass Südafrika holländische Kolonialmacht war, sei es mit Ortsnamen, der Bauweise älterer Hause aus der Kolonialzeit oder der Landessprache „Afrikaans“. In der Stadt Paarl besuchen wir das weltweit einzige Sprachendenkmal, das der „Afrikaans“-Sprache gewidmet ist.
Das „Wal-Watching“ in Hermanus begeistert alle. Hier an der Küste Südafrikas mit den großen Buchten ist die „Kinderstube“ der Wale. An die 17 Glattwale mit ihren Jungen tummeln sich direkt vor unseren Augen! – Angekommen in Wilderness gibt’s die erste Abkühlung im Indischen Ozean. Vier Mutige von uns trauen sich und springen in das 9 Grad (!) „warme“ Wasser.
In der „Karoo“, einer trockenen Region im Landesinneren, besuchen wir in Oudtshoorn eine Straußenfarm, auf der an die 2.500 Strauße gehalten werden. Sofern die Tiere nicht zur Zucht bestimmt sind, werden sie mit 14 Monaten geschlachtet. Die Cango Caves – Tropfsteinhöhlen,
die zu den größten Naturwundern der Erde zählen, waren ein weiteres Ziel unserer Reise. Krabbelnd und robbend erkundeten einige von uns einen tiefer in den Berg gehenden teil – hier waren einige Stellen sehr eng und schmal, nur 27 cm hoch! Zur größten Talbrücke Südafrikas, der Bloukransbrücke, die gleichzeitig auch höchste Bunje-Jumping Brücke der Welt ist, wurde gleichfalls ein kurzer Abstecher gemacht. Spontan und zum Schrecken seiner Frau entschloss sich hier einer von uns zum Sprung in die 216 m tiefe Schlucht zu wagen! – Danach geht’s in den 65 000 ha großen Tsitsikama Nationalpark. Wir erkunden über einen 6 km langen „Ottertrail“ mit waghalsigen Stiegen und Felsklippen die atemberaubende Küsten- und Buschlandschaft.
Das letzte Highlight unserer Reise ist die Safari im Karriega-Game-Reserve Nationalpark. Wilde Tiere hautnah ohne Zaun und Gitter zu erleben, das ist schon ein ganz anderes Gefühl. Manch einer von uns kriegt das große Zittern. Doch alle sind von der Landschaft und Tierwelt total begeistert. Aus dem Frühling Südafrikas kehren wir in das herbstliche Europa zurück. Eine Reise mit vielen neuen Eindrücken, ganz anderer Landschaft, fremder Kultur und fremdartigen Essen liegt hinter uns.
Alles zu verarbeiten, dafür braucht es seine Zeit – aber alle sind sich einig: Südafrika ist eine Reise wert!!!